Die Satorique S-Petit schafft den Spagat zwischen Feingeist und Bass Performance
Ein Lautsprecher der das Zeug dazu hat, ein Lieblingslautsprecher für jedermann zu werden, dessen akustische und optische Schönheit bereits viele Zuhörer(innen) zu schätzen gelernt haben.
In diesem Sinne sorgt der im Inneren des kompakten Äußeren wohnende Kraftzwerg für eine nicht zu verachtende Qualität, welche die Petit als Allround-Lautsprecher qualifiziert.
Neugierig geworden?
Der Bericht müsste normalerweise so anfangen, dass 39 Hz aus so einem kleinen Lautsprecher kommen, aber diese ungläubigen Blicke hinter dem Bildschirm hebe ich mir lieber für den Hörraum auf. Die Kleinen laufen ohne Subwoofer mit so einem Bass? Wenn diese Frage kommt, und sie kommt regelmäßig, dann zaubert mir das ein Lächeln ins Gesicht. Wie erwartet kommt dann auch irgendwann der Wunsch, dass es die Petit auch mit Beryillum Hochtöner gibt. Wenn es die Budget-Planung aktuell nicht zulässt, hat man die Möglichkeit, auf die Beryllium-Variante zu einem späteren Zeitpunkt nachzurüsten. Deshalb habe ich den Bericht über die Beryllium-Variante mit zusätzlichen Bildmaterial erweitert.
Für den Selbstbauer bringt es neue Anregungen, eine Petit zu bauen und sich verschiedene Varianten eines Gehäuse-Bausatzes anzuschauen. So kann durchaus eine spätere Veränderung wieder neues Leben auch in eure Plattensammlung bringen. Bei einem Kunden von uns war es so. Bei meiner Freundin haben wir die Veränderung des Beryllium-Hochtöners nicht vollzogen, da ihr bevorzugtes Musikmaterial aus dem YouTube Kanal und MP3 Songs besteht. Dafür reicht ihr die Ringdome-Variante vollkommen aus. Nicht falsch verstehen, für High-Resolution Audio leistet die Ringdome-Variante auch hervorragende Arbeit, aber die Mehrkosten sind im Fall meiner Freundin nicht notwendig.
Ein paar Monate ist es her, dass ich meiner Freundin einfach ein Paar Lautsprecher bauen wollte - und damit zugleich ordentlich Eindruck machen. Natürlich muss man ganz klar sagen - Männer sind anspruchsvoll, was Lautsprecher angeht, doch Mädels erst ... Da muss alles richtig sitzen, sonst bekommt Mann die Lautsprecher ganz schnell wieder zurück mit der Begründung, dass es im Zimmer einfach keinen Platz dafür gibt.
Also überlegte ich gut: Was brauche ich für so einen Lautsprecher? Ein hübsches, kompaktes Design, einen kleinen Tiefmitteltöner, der in überschaubarem Volumen richtig Bass spielt, und einen Hochtöner, der fein und seidig aufspielt.
Ein kompaktes Design verzichtet auf viel Volumen, eine dezente Optik auf eine Vielzahl an Lautsprecherchassis. Daraus ergibt sich ganz schnell ein Zwei-Wege-Lautsprecher im Bassreflexgehäuse, wobei die Bassreflexöffnung schon allein aus optischen Gründen nach hinten zeigen muss.
Für die Tiefbassausbeute in nicht so großen Zimmern ist die Bassreflexöffnung nach hinten vor allem bei wandnaher Aufstellung von Vorteil (durch die zusätzliche Reflexion von der Wand wird der Basspegel etwas angehoben). Als Treiber habe ich den Satori-13-cm-Tiefmitteltöner verwendet. Ein Treiber, der durch seine unglaubliche Pegelfestigkeit bei gleichzeitig lebendiger und klirrarmer Spielweise auffällt. Gehobene Zimmerlautstärke spielt er ohne Wenn und Aber und natürlich ohne Härte. Die Bassperformance ist bezogen auf die Membrangröße mehr als beachtlich. Eine weitere Qualität ist das Spielvermögen im Mitteltonbereich, wo er detailverliebter und authentischer als so manch größerer 16-cm-Tieftöner (wie sie auf dem Markt reichlich vertreten sind) spielen kann und sich so als idealer Spielpartner für dieses kleine Projekt eignet. Hierzu passt nur ein sehr potenter Hochtöner, der die Qualitäten dieses kleinen Treibers im Hochtonbereich fortführt. Dazu eignet sich nach meiner Auffassung der Ringdome mit Neodymantrieb perfekt, den ich in schwarz verwendete, sodass die optischen Proportionen der zwei Treiber etwas besser harmonieren."
Unser Highlight: für ein perfektes Ergebnis wird die Weiche bereits fertig von uns aufgebaut geliefert
Um dem Satorique-Anspruch gerecht zu werden, muß die Weiche unbedingt fachgerecht aufgebaut sein. Die korrekte Anordnung der Spulen gehört genauso dazu, wie das Verzinnen einer Leiterplatte. Das ist heute Standard in jedem guten Fertiglautsprecher. Im Falle der Petit müsst ihr nur noch die Lautsprecher-Chassis verlöten und die Kabelanschlüsse mit der Weiche verschrauben.
An der Technik für die Petit hat sich seit dem Lautsprecher für besagte Freundin nichts geändert. Die Weiche ist eine super flach gefilterte erster Ordnung, die den Tiefmitteltöner fast wie ein Breitbänder spielen lässt. Im Hochton spielt der Ringdom phasenrichtig dazu, sodass der Lautsprecher über eine unglaubliche Homogenität im Klangbild und über eine unheimliche Präzision verfügt. Je nach Raum und Aufstellung kann der Lautsprecher eine beeindruckende akustische Bühne bieten, so wie wir das von unserer Satorique-Serie zu Recht erwarten.
Frequenzgang und Winkel
Klirr 80 und 90
Impedanz und Wasserfall
Eine Kombination aus Furnieren und Lackieren ist mal was anderes von der Optik her.
Der Gehäuse-Bausatz in MDF ist standardmäßig im Shop zu erhalten. Wenn furnierte Gehäuse gewünscht werden, ist das auch auf Anfrage möglich.
Für alle, die über das Werkzeug und die Lust am Holzwerkeln verfügen, hier die technische Zeichnung. Das All-in-one-Paket mit ausgeführter Gehrungsschnitte, Dübel oder eine 3D-Schallwand erleichtern das Bauen in wenigen Schritten und bilden die Basis für ein professionelles Ergebnis im Lautsprecherbau. Auch einzeln ist eine 3D-Schallwand zu bestellen, sprecht uns an.
Das Gehäuse muss bei diesem besonders kleinen Lautsprecher präzise und gut schalldämmend ausgeführt werden, da im Inneren des kleinen Volumens ein höllischer Lärmpegel herrscht. Daher wurde das komplette Gehäuse von innen mit Bitumex ausgekleidet.
Mit ein bisschen Geduld und Planung kommt man zu einem tollen Ergebnis.
Noch Fragen?
Die audiophilen Zwillinge - auch für Wohnzimmer-Heimkino-Anwendungen
Wie teilte ein Kunde mir mit: " Die soll ich als Rear Speaker verbauen? Viel zu schade." Dafür ist mittlerweile auch eine Lösung gefunden: Einfach ein zweites Pärchen fürs Arbeitszimmer gebaut. Herzlichen Glückwunsch zu den zwei Zwillingen, kann ich da nur sagen.
Der Lautsprecher hat das Zeug dazu, ein Lieblingslautsprecher für jedermann zu werden, dessen akustische und optische Schönheit bereits viele Zuhörer(innen) zu schätzen gelernt haben. In diesem Sinne sorgt der im Inneren des kompakten Äußeren wohnende Kraftzwerg für eine nicht zu verachtende Qualität, welche die Petit als Allround-Lautsprecher qualifiziert.
... Zum Klang ist alles gesagt worden, nur ein Tipp dazu noch: "Laurent Aknin - Le choix du Coeur - L'Etudiante et Monsieur Henri".
Das ist ein Film und kein Musikstück. Den hatte ich mir abends angeschaut und fand ihn toll, gerade was die Musik betraf. Als ich am kommenden Tag im Netz nach der Musik suchte und sie dann mit der Petit hörte, war mir klar, dass ich mir den Film noch einmal ansehen musste: Da war doch noch einiges an Information, was ich beim ersten Hinhören und Hinsehen nicht wahrgenommen hatte, denn eigentlich macht hier die Musik das Bild bzw. eben die Stimmung.
Das macht Appetit auf immer mehr und entwickelt sich zur Sucht, die mit der Satorique Linie begann und jetzt Petit heißt. Ich hoffe, ihr findet einen tollen Platz für die Kleinen, sie haben es verdient.
Eine Randbemerkung sei mir erlaubt: Wenn die Leute nur wüssten, was etwas Vergleichbares draußen kostet, würden vielleicht viel mehr Menschen so einen kleinen "harmlosen" Lautsprecher bauen.
Die kleine Satorique – klein aber Hallo!
Beitrag von Frank
Oder: Die Geschichte eines ITlers, der sich doch ans Handwerkliche getraut hat
Wie es anfing: Da war vor einem Jahr ein Urlaub. Ein Urlaub, wo man - ich muss bei mir schon fast sagen: wie üblich - mal wieder den Lesestoff zu Hause vergessen hatte. Also flugs beim nächsten Tankstopp das Regal durchforstet und da stolpert das Auge auch schon über eine Zeitschrift, die Erinnerungen an ein Projekt aus der Jugend wachrief. Das Jugendprojekt war ein Zwei-Wege-Standbox-Bausatz von Focal unter Mitwirkung meines Vaters und eines befreundeten Möbelschreiners zum Leben und erleben bringen. Also: Zeitschrift gekauft, Inhalt verschlungen, Blut geleckt.
Nach dem Urlaub habe ich mich dann etwas weiter damit befasst und mich an einen ersten günstigen Bausatz gewagt. Warum gewagt? Ganz einfach: Die Holzarbeit als solche und vor allem die exakte war mir bis dahin fremd (und ist es unter uns gesprochen auch heute noch ein Stück). Hier war also Wissen aneignen angesagt. Um es abzukürzen und zur eigentlichen Geschichte, der Satorique petit, zu kommen. Ich habe es geschafft. So halbwegs, Aber lest und seht selber mehr.
Aus dem klassischen Denken in der HiFi-Welt "da muss doch noch mehr gehen" heraus und den Hifidelen Zutaten, die mir mein Vater in die Erziehung gelegt hat, habe ich natürlich weitergesucht. Dabei habe ich die Bauberichte und Beschreibungen der Satorique-Linie gefunden. Was mir aber auch anerzogen wurde ist, dass die Geschmäcker bei Hifi sehr unterschiedlich sind, speziell was guter Klang ist. Also: "Bei dem Geld, was die kosten, wie klingen die überhaupt? Wo kann ich die hören? Welcher Lautsprecher der Baureihe passt für mich am besten?".
Also Kontakt zu Markus Nötzel aufgenommen, Terminmöglichkeiten mit meiner Freundin (sie hat einfach ein unglaublich feines Ohr) koordiniert und dann am vereinbarten Samstag im Keller in Kerpen aufgetaucht. Da haben wir dann die Satorique 1, 2 und 4 gehört, dann die 4 und 2 mehrmals getauscht und schlussendlich ganz klar für die Satorique 4 entschieden. Die sollte die beiden Dynaudio Excite Standboxen im Wohnzimmer ersetzen. Dabei kam die Frage nach 7.1 auf und was dazu passen würde. Und hier sind wir jetzt bei der Satorique petite. Diese ergänzt die Linie um kleine Boxen und für mich als 7.1 Surroundlautsprecher. Ein paar Wochen später trudelten also zwei große schwere Kisten von Intertechnik ein, eine mit 2x Satorique 4 -Teilen und eine für 4x Satorique petite.
Na ja, Viereckige Kisten hab ich schon gemacht, fürs Wohnzimmer darf es aber auch nen Hauch weniger Eckig werden. Also mit Freecad eine Skizze mit Bemaßung für die Grundplatte gemacht, die demselben Volumen wie im Bauplan entspricht. Die Seitenwände wurden einfach (erinnert Euch an das Wort wenn ich später darauf zurückkomme) an zwei Stellen leicht abgeknickt (je 5 Grad). Den Grundriss mit Maßen hab ich Euch angehängt.
Also, Holz bestellt, 18mm Buche Multiplex durfte es werden. Der Korpus in cremeweiß glänzend und die Front in Bau-Buche mit 35mm Stärke. Das ganze einheitlich für alle Lautsprecher im Wohnzimmer.
Meiner handwerklichen Unerfahrenheit geschuldet wurde das passgenaue Zuschneiden der Korpusteile und auch der Grundplatte auf Gehrung eher - sagen wir mal - nicht ganz so genau.
Hintergrund: Ich habe mir das Wissen um die Bedienung einer Kreissäge (Gehrung, Winkel, ...) und einer Oberfräse (das Ding ist genial!) erst beim vorhergehenden Lautsprecherbau angeeignet. Ich betrachte mich hier also immer noch als lernend und damit weit weg von Perfektion oder ähnlichen Ausdrücken dazu.
Die Seitenteile mit seitlich 2,5 Grad und unten ganz normal 45 Grad Gehrung. Die Bodenplatte auch mit zwei mal 5 Grad abgeschrägt und dann in Gehrung zu den Seitenteilen. Wie war der Gedanke beim Sägen noch? Es ging in die Richtung: "Verflixt, was hab ich Idi*pieeep* mir da wieder zugetraut". Also siehe oben, Stichwort "einfach".
Wie dem auch sei, das Ergebnis war dann aber doch genau genug, um aus den Teilen mit Ponal Fugenleim ein Gehäuse zu leimen. Beim Fugenleim ist zu erwähnen, das er nicht (höchstens minimal) Spaltfüllend ist. Wenn es also Lücken gibt, sind die auch nach dem Leimen da. Jetzt muss so ein Lautsprechergehäuse, speziell unter dem wachsamen ästhetischen Auge der Frau des Hauses, außen gut aussehen und für den Hausherren technisch innen alles für guten Klang mitbringen (also dicht sein und nicht schwingen).
Also, erst mal die Kanten mit der Oberfräse und Rundfräseinsatz rund gemacht. Nicht erschrecken, die Lücken sieht man jetzt besonders gut. Nächster Schritt: mit Holzspachtelmasse die Lücken füllen so gut es geht. Hier gings mir nur um die Optik nach außen, das man also nach dem Schleifen keine (bzw. nur noch erahnbare) Fehlstellen sieht. Dann dafür sorgen, dass die Gehäuse auch dicht sind. Eine noch im Vorrat befindliche Tube "Pattex Montagekleber" wurde zum Verfugen der Innenkanten verwendet. Da geht jetzt keine Luft mehr durch ! Tipp: auch wenn es zäh ist aus den Tuben das Material rauszuquetschen, damit kommt man auch in kleineren Gehäusen fast in die Kanten. Mit einer Kartusche kommt man da nicht so ohne weiteres hin, auch wenn die besser dosierbar sind. Dann noch das Bassreflexrohr rein und - Oh je, zu groß gefräst. So ein Mist! Missionabbruch! Denkpause !!!
Herr Nötzel muss jetzt kurz weghören: Die Lösung war, von innen ein Sperrholzbrett mit der dann richtigen Lochgröße über das zu große Loch zu Leimen. Klanglich funktioniert es zum Glück. Ich hatte keine Lust, wegen sowas die kompletten Gehäuse neu zu bauen. Also: Immer direkt nach dem Loch schneiden/fräsen probieren ob es auch passt. Nicht wie ich erst nach dem Zusammenleimen. Tja, Anfängerfehler halt.
Die Fronten wurden nach dem Zuschnitt mit der Kreissäge noch an den Seiten abgeschrägt (Brett hochkant durch die Kreissäge) und die Kanten mit dem Excenterschleifer abgerundet. Dann noch mit dem Fräszirkel die Löcher für die Lautsprecher geschaffen (von beiden Seiten, wenn der Fräser durch den Fräszirkel wie bei mir nicht bis in 35mm Tiefe geht). Die Lautsprecheranprobe (passt das Runde ins Gefräste?) war erfolgreich. Also Endbehandlung: Schleifen, ölen, schleifen, ölen, polieren, ölen, polieren. Fronten Fertig. Wem es nicht glatt genug ist: feinschleifen, ölen, ...... Chacun a son gout.
Am Korpus wurden die 5 Grad Kanten mit dem Excenterschleifer abgerundet und ansonsten das Gehäuse für den Anstrich vorgeschliffen: Dann: MDF Grundierung, glattschleifen, MDF-Grundierung, glattschleifen, 2K Lack Cremeweiß glänzend, Feiner zwischenschliff, 2k Lack cremeweiß. Je nach Ergebnis kann auch eine 3. Lackschicht nötig sein. Das Gehäuse ist fertig, ab ans Innenleben. Die Bitumenplatten sind schnell zugeschnitten (Vorderseite mit einem Cutter anritzen, nach hinten knicken und das Papier durch den Knick durch mit dem Cutter abschneiden) und eingeklebt.
Tipp: die Unterseite der Weiche immer vor dem Einbau auf saubere Lötstellen, vielleicht auch mit einem Durchgangsprüfer die Kontakte prüfen. Nach dem Einbau ist das wirklich erheblicher Mehraufwand, sollte hier etwas nicht passen. Und ganz abgesehen davon will das Ohr beim ersten Anschalten auch nicht enttäuscht werden. Also kontrollieren.
Die Verkabelung mit der Anleitung ist auch einfach. Sehr gut auf die Plus- und Minus-Beschriftungen sowie die Kabelfarben aufpassen, dann kann eigentlich nichts schief gehen.
Noch mal alles kontrollieren, auch ob die Dämmung richtig gemacht ist? Ja. Also: Spanngurte in Bereitschaft legen, Leim auf den Korpus, Front drauflegen, und vorsichtig spannen. Dabei immer wieder die Position korrigieren, falls die Front beim spannen verrutscht. Herausquellenden Leim mit einem gut feuchten Lappen direkt wegwischen. Warten.
Nach drei/vier Stunden dann die Spanngurte wegnehmen und die Chassis anlöten und einbauen (Vorbohren nicht vergessen, sonst können bei Massivholz die Schrauben abreißen).
Dann durften die Kleinen zum Einspielen ins Wohnzimmer direkt auf die alten Dynaudios drauf.
Verstärker auf pure gestellt nach der ersten Funktionskontrolle und die Playlisten bei Qobuz der Reihe nach durchgezappt. Warum gezappt?
Obwohl die Petite noch nicht eingespielt waren (wie auch) war das vom ersten Augenblick umwerfend, unglaublich. Was aus so einer kleinen Box für eine Gewalt, aber von der kontrollierten, feinfühligen Art kommt, unfassbar. Deshalb gezappt.
Aus dem "das darf doch nicht wahr sein" ein Lied nach dem anderen Nils Lofgren (Acoustic Live: Keith Dont Go), Dire Straits (Brothers in Arms), Holy Cole Trio (Tennessee Waltz), Michael Kiwanuka (Always Waiting), aber auch mal Metallica (Nothing Else Matters), Parov Stellar (All Night, Catgroove), Diana Krall (IsnitRomantic), Pentatonix (Daft Punk) oder Cafe Drechsler (Morning Shower). Quer Beet, quer durch ein paar Stilrichtungen.
Unglaublich klar, detailliert, was da kommt, fast schon frontal aber doch sehr feingezeichnet. Stimmen als würde das Original im Raum stehen. Da hört man sauberste Räumlichkeit und Differenzierbarkeit der einzelnen Musikteile und dabei zeigt die kleine Petite eine klangliche Größe als ob da ein ganz anderes Kaliber steht. Meine Dynaudios hat Sie einfach mal vom Platz gefegt obwohl das schon (aber nur kleine) Standboxen sind. Kein Vergleich. Mein einziges Problem: ich bin jetzt mit dem Thema konfrontiert, dass ich so ein kleines feines klanggewaltiges Stück Boxenedelstein zu Surroundlautsprechern degradiere ..... OK, ich gebe es ja zu, ein Luxusproblem.
Satorique Petit, die Mittelton-Referenz
Beitrag von Karsten
Meine erste grobe Vorstellung
Da ich günstig an Zuschnitte kommen konnte, es etwas anders bauen wollte als in einigen Bauberichten hier und ich es mir handwerklich zutraue, habe ich mich entschlossen die Gehäuse selber zu machen. Wobei die 3D gefrästen Fronten von Intertechnik schon verlockend sind. Auch möchte ich nicht öfter fragen, ob man mal dies oder das geschnitten und gefräst bekommen könnte. Also baute ich gleich 7 Gehäuse. Die Maße habe ich mir hier aus dem Bericht geholt und dann so gut es mir möglich war in Sketchup geplant.
Es sollten dann 4 Lautsprecher S06, 2 Lautsprecher S4 und ein Center werden. Somit könnte ich leicht eine 5.0 Anlage betreiben und in einem anderen Raum noch 2 Lautsprecher oder eine 7.0 Anlage aufbauen.
Mein zugeschnittenes und gefrästes Holz für die 7 Lautsprecher
Anschließend habe ich jedes Brett einzeln flach hingelegt und die Zeichnung als eine DWG-Datei(Autocaddateiformat) abgespeichert. Hier hat ein Freund dann CNC-Programme drauß erstellt und somit hatte ich schnell zugeschnitte Bretter. Normales MDF hat der Betrieb nicht, somit hab ich welches mit weißer Grundierfolie bekommen. Dieses ist an der Grundierfolie recht hart und dahinter wie normales MDF. Auch wollte ich nicht soviele unterschiedliche Materialstärken einsetzen. Meine Petit ist eh etwas größer wie das Gehäuse der S0.5, somit habe ich nicht weniger Volumen wenn ich etwas dickeres MDF verwende.
Vorstellung auf Holz übertragen
Für den Zusammenbau habe ich mir einige Schraubzwingen, Spanngurte, Leim und MDF-Spachtelmasse gekauft. Einen Hobel, Schabhobel, Oberfräse und eine Nutfräse habe ich mir geliehen.
Für die benötigten Bretter habe ich mir eine paar Vorlagen in Maßstab 1:1 erstellt und diese passend ausgeschnitten um dann meine Schrägen auf den Bretter einzuzeichnen.
Nuten einzeichnen und setzen
Nun habe ich bei den Bretter eingezeichnet, wo ich die Nutfräse einsetzen wollte.
Nachdem ich bei einer 45 Grad Schräge an der anderen Seite wieder rausgekommen bin, habe ich an solchen Stellen keine weiteren Nuten gesetzt.
Rundungen erstellen
Nun habe ich das Brett für den Bassreflexkanal und die Verstärkung mit den Hobel abgerundet und danach noch etwas nachgeschliffen.
Schraubzwingenkapazität nutzen
Immer etwas Leimen, solange man freie Schraubzwingen hat. Diese habe ich meist 4 Stunden oder länger in Ruhe gelassen.
Trocknungszeit nutzen
In der Zwischenzeit habe ich dann andere Teile bearbeitet. Wie zum Beispiel mich etwas mit Rundungen zu beschäftigen.
Schwieriger, aber speziell
Durch die Rundungen wurde es aber etwas schwieriger, denn es sollten ja 4 recht ähnlich aussehende Gehäuse werden. Aber die Lautsprecher stehen ja normal immer ein wenig auseinander und daher fallen kleine Unterschiede auch nicht so schnell auf.
Verbesserungen aus anderen Berichten mitnehmen
Auch hatte ich in anderen Berichten gesehen, dass innen in die Einlassung für die Lautsprecher eine Schräge gefräst wurde und somit hab ich dies auch gemacht.
Letzte Leimstelle
Nachdem nun alle Vorbereitungen fertig waren, sollte nun auch die Front geleimt werden.
Nachdem alles gut ausgehärtet war, ging es weiter die entsprechenden Rundungen zu hobeln und zu schleifen.
Beim erstellen der Rundungen wurden mir die Lautsprecher aber dann teilweise etwas zu Rund und ich war schon am überlegen, mach ich 2 Lautsprecher so und 2 andere dann mit weniger Rundungen! Doch ich kam dann auf die Idee, ich reduziere die obere runde Kante. Dafür hab ich dann Front und die obere Fläche angeschrägt, dadurch wurde diese Rundung reduziert und somit konnte ich alle Lautsprecher sehr ähnlich gestalten.
Tageslicht
Anschließend habe ich MDF-Spachtelmasse genutzt um z.B mein Loch, welches ich mir mit der Nutfräse in ein Brett erstellt hatte wieder glatt zu bekommen. Ich hab ein paar mal mehrere Stellen gespachtelt und geschliffen. Damit die Lautsprecher alle sehr gleich werden, wollte ich erst negative Bilder machen und vergleichen, aber dies hab ich schnell aufgegeben. Im Tageslicht hatte ich dann folgenden Bilder erstellt und glaubte es ist ganz gut geworden.
Fertigstellung
Die Lautsprecher gingen nun zum Lackierer und nach dem Auftragen vom hellen Füller konnte man nun durch die einheitliche Farbe besser die Stellen sehen, welcher noch nicht so gut gelungen waren. Es musste also noch geschliffen und gefüllert werden. Ich hatte mich für die Farbe weiß entschieden, da es eine zeitlose Farbe ist, welche auch in die unterschiedlichsten Einrichtungen passt und man Staub weniger sieht wie bei schwarz.
Inzwischen war mir auch ein weiterer Fehler aufgefallen, welchen ich bei meiner Konstruktion gemacht hab. Aus den Zeichnungen hatte ich mir die Maße gezogen, aber nicht extra etwas für Farbe dazu berechnet. Die Chassis passten ohne Farbe und Füller schon nicht so leicht rein, man kann mit Sicherheit die Chassis auch reinziehen und dann sitzen diese auch ohne Schrauben fest drin. Aber ich wollte jederzeit nochmal an die Elektronik kommen und daher habe ich dann den Lack in den Löchern ausgeschabt und geschliffen bis die Chassis gut reinpassten. Auch habe ich bei allen Gehäusen die Mulden für die Anschlussklemmen des Hochtöners falsch eingeschätzt und musste hier dann nacharbeiten. Zum Glück ist dies alles von außen nicht mehr zu sehen.
Der restliche Zusammenbau war durch die von Marcus gefertigten Weichen schnell erledigt. Das Ergebnis der kleinen Lautsprecher sieht nun wie folgt aus.
Mit den optischen Ergebnis bin ich soweit zufrieden und entspricht auch meiner Planung.
Ein Lautsprecher muss normal nicht gut aussehen, er muss gut klingen. Ich war ja auch sehr gespannt und bei meinen ersten Hörproben doch etwas überrascht, es kam extrem viel Bass aus den Lautsprechern, bei leiser Einstellung kam aber nix rüber.
Marcus den Fall geschildert und er sagte mir, dass dies ein hochklassiger Lautsprecher ist und es an den Quellen liegen muss. Hmmm, hab etwas gebraucht bis ich den Fehler gefunden hab, es lag an meinem Handy! Dort mal die Software aktualisiert und nun spielen die Lautsprecher wie ich es mir vorgestellt hab.
Den kleinen Sabaj hat als Zuspieler mein Handy über Bluetooth oder mein Notebook über Kabel, da ich hier bisher keine Bluetoothverbindung hinbekommen hab. Die 2 x 80 Watt scheinen sehr gut zu diesen Lautsprechern zu passen. Der Verstärker hat 36 Lautstärkepositionen. Sollte man aber den Bass anheben, verzerrt der Verstärker und der Klang wird bei höheren Pegeln unsauber.
Die kleinen Lautsprecher sind schon erstaunlich.
Hier kommt aus einem sehr kompakten Lautsprecher ein Bass mit welchen ich bei dieser Größe nicht gerechnet hab. Es ist immer eine Freude die Lautsprecher für Musik und auch für Filme zu nutzen. Seitdem die Lautsprecher zusammengebaut sind, haben diese fast jeden Tag mehrere Stunden gespielt. Öfters kam mir schon der Gedanke, hätte ich nicht die Gehäuse der S4 und des Centers fertig, würde ich diese vermutlich nicht mehr bauen. Aber mir ist schon klar, mehr Bass hat die S4 und so freue ich mich auch noch auf die Fertigstellung von S4 & Center.
Abschluss
Die Lautsprecher haben viel mehr Zeit gebraucht als hier einen kleinen Bericht zu erstellen. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich erneut so entscheiden.
Für jeden der über ein solches Projekt nachdenkt, sollte Marcus besuchen und sich die Lautsprecher anhören.